Hallo, schön das Du da bist!
Im zwölften Blogbeitrag „Dein Weg zum Unternehmen – 5. Gründung“ ging es um wichtige Entscheidungen, die Du schon bei der offiziellen Gründung Deines Unternehmens treffen darfst.
Darum geht’s heute im 13 Blogbeitrag zum Thema “behind the cards – 6.Schmuck-
Mehr als Bling-Bling!?”
- Was taugt Schmuck als Investition?
- Kann Schmuck als „Notgroschen“ dienen?
- Was sollte man noch bedenken?
Um den Hintergrund der Kartenwerte zu verstehen, findest Du wieder eine Kurzerklärung für jede Karte am Ende des Blogs
Los geht‘s
Hulk oder Batman…?
Diese Frage war sehr ernst gemeint. Wir saßen zu viert in einem gemütlichen Kaffee. Draußen biss sich der nasskalte Februar durch die Klamotten, drinnen wärmten wir uns am Heißgetränk. Zwei Freunde unterhielten sich leidenschaftlich über Hulk und Batman, ich hörte begeistert zu. Schnell war klar, dass es sich in diesem Gespräch nicht um Anti-Helden aus dem „Marvel-„ oder „DC-Universum“ handelte. Es ging um Armbanduhren! Genauer um Insiderbezeichnungen von Rolex Uhren. Hulk ist eine Rolex Submariner und an der markanten, grünen Lünette gut zu erkennen. Batman zeigt sich hingegen als Rolex GMT Master II mit schwarz-blauer Lünette. „Dann eben eine Pepsi“, schnappte ich auf, als die beiden hitzig weiter diskutierten. Wie jetzt, Pepsi? Naja, wie eine Batman, aber mit rot-blauer Keramik Lünette! Aha-Okay!
Worüber reden die beiden eigentlich? Ganz klar, wer die bessere Investition gemacht hat. Schau mal zum Spaß im Internet nach. Egal ob Hulk, Batman oder Pepsi – die Preise hauen Dich vom Hocker! 48.649,00€ für eine GEBRAUCHTE Hulk springt mich hier an. Das witzige ist, der offizielle Vertriebspartner verlangt „nur“ 8.900,00€. Allerdings sollte man für das „Schätzchen“ eine Wartezeit von gut und gerne 5 Jahren einplanen. Das will der ein oder andere Rolex Fan aber nicht. Sie oder er will sie jetzt, sofort, koste es, was es wolle! Okay! Der geneigte Verkäufer könnte fast 40.000€ Gewinn machen. Krass!!
Hier kannst Du Dir anschauen, welche Wertsteigerungen manche Rolex-Uhren in den letzten Jahrzehnten hatten: Wertsteigerungen Rolex
Scheint ganz so, als wären Luxus-Uhren eine gute Investition oder?
NEIN! Hätte 1990 wirklich jemand fest damit gerechnet, dass eine „Submariner Date“ in grün oder kurz: „Hulk“, von 1.500€ auf heute (2021) 8.900€ Ladenpreis steigt? Gehofft haben das sicher viele, aber wissen konnte das vor 30 Jahren keiner, denn Schmuck hängt neben anderen Faktoren stark von der Mode ab. Aber genau darum sollte es doch bei Investitieren gehen: Nicht hoffen, sondern wissen, dass die Chancen höher sind, als die Risiken. Was, wenn Du 1990 einen anderen 1.500€ Wecker gekauft hättest, den heute keine Sau kennt oder haben möchte?
Allerdings ist eine sehr gut erhaltene Rolex höchstwahrscheinlich wertstabil. Was nicht zuletzt am hervorragenden Marketing von Rolex liegt. Die Uhren waren auf dem Mond, haben bei James Bond mitgespielt und sind eine sehr beliebte Ausrüstung bei einer großen amerikanischen Fluggesellschaft gewesen. Unterm Strich ist die Uhr vor allem das, wofür sie gemacht wurde: ein weltweit bekanntes Statussymbol. Wenn Du Freude an dem Gefühl einer Rolex hast und nicht ausschließlich auf die Wertsteigerung als Investitionsobjekt hoffst, dann nur zu. Es ist Konsum und keine Investition, was völlig in Ordnung ist, wenn Du es Dir leisten kannst!
Was taugt also Schmuck als Investition?
Wenn Du ein Kleinanleger bist, taugt es vermutlich nicht viel. Soll heißen: Wenn Dir 100.000 Euro richtig weh tun, dann lass es. Wertsteigerungen haben vor allem Stücke aus der sogenannten „High-Jewellery“. (https://www.dasinvestment.com/high-jewellery-wann-sich-schmuck-als-alternative-geldanlage-eignet/) Also nicht wirklich alltagstauglicher Schmuck und etwa so, wie im Cashflow-Quartett gezeigt. Sechsstellige Kaufbeträge sind hier durchaus keine Seltenheit. Beim Kauf sind vor allem drei Dinge entscheidend:
- Das Material: im Blog „behind the cards – 2. Edelmetalle“ und „behind the cards – 3. Edelsteine“ kannst Du genauer nachsehen, worauf es ankommt. Hier sind Reinheit und Echtheit absolut entscheidend. Vor allem bei den Edelsteinen kommt es auf die 4C’s an: Carat – Clarity – Color – Cut.
- Die Verarbeitung: Wie aufwendig war die Handwerkskunst, die hier vom Meister im Schmuckstück umgesetzt wurden?
- Individualität: Ein Grund, warum die Schmuckstücke beim Juwelier um die Ecke im Vergleich zur High-Jewellery so „günstig“ sind, liegt in der teilweise maschinellen Massenfertigung der Stücke. Selbstverständlich machen die Kombinationen aus Material, Stein und benötigter (Ring-) Größe den Schmuck auch zum Einzelstück – was sich aber meist nur dadurch bemerkbar macht, dass man diese „Einzelanfertigungen“ nicht einfach zurückgeben kann, wenn sie doch nicht gefallen. Wirkliche Unikate entstehen in Handarbeit durch einen Meister seines Fachs – und das kostet!
Wie gut schätzt Du Deine Fähigkeiten ein, diese drei Dinge als Experte einschätzen zu können? Nicht so prall? Dann FINGER WEG! Oder besorg Dir jemanden, der das kann.
GENAU WIE BEI EDELSTEINEN GILT: EINE SCHÄTZUNG IST OHNE ERFHARENE PROFIS GEFÄHRLICH FÜR DEIN GELD!
Okay! Ich glaube, die meisten sind jetzt raus. Aber wie sieht es aus, wenn man ein Schmuckstück geerbt hat? Zumindest die verwendeten Materialien sind relativ Wertstabil. Allerdings ist es dem Käufer völlig Wurst, ob das Schmuckstück seit fünf Generationen in Deiner Familie ist und schon zwei Weltkriege überstanden hat. Dieser persönlich empfundene „emotionale Wert“ ist meist höher, als das Kaufangebot. Wenn Du also wirklich daran hängst und nicht verkaufen musst, behalte es lieber. Aber was, WENN Du verkaufen MUSST?
Wie schlägt sich Schmuck als „Notgroschen“?
Dazu gibt es eine spannende Stelle in dem Buch „Blackout“ von Marc Elsberg. Ohne zu viel zu Spoilern: Der Strom fällt aus – überall – und das zieht Folgen nach sich, die wir nur ahnen können. Unter anderem haben die Läden zu und es gibt kein Bargeld aus dem Automaten, also wird getauscht. Eine Frau versucht verzweifelt, für Ihre Familie etwas Essbares zu tauschen. Sie hat ein wertvolles Schmuckstück, dass sie dem anderem anbietet. Dieser Antwortet kurz angebunden: „Woher soll ich wissen, ob DAS was wert ist?!“ und wendet sich ab.
In so einem Notfall ist es sehr unwahrscheinlich, ausgerechnet auf einen Schmucksachverständigen zu treffen. Entweder das Schmuckstück will keiner oder Du musst es für unverschämt wenig Gegenwert fast verschenken. Im schlimmsten Fall wird es gestohlen, da man den Schmuck auch schlecht verstecken kann. Das kann Dir mit dem guten alten Gold auch passieren – aber das erkennt wenigstens jeder, wenn er es sieht.
Was sollte man noch Bedenken?
„Es ist nicht alles Gold was glänzt“. Vielleicht ist es unnötig darauf hinzuweisen, aber nur zur Sicherheit: Modeschmuck, auch mit noch so viel „Bling-Bling“, ist keine lohnende Investition. Die verwendeten Materialien sind häufig fast nichts wert, da die „Edelsteine“ nur aus Glas bestehen. Außerdem ist das, was wie Gold aussieht, bei Modeschmuck oft nur ein minderwertiges Metall das mit einer goldfarbenen Schicht verziert wurde.
Wenn es also Schmuck mit Wertstabilität sein soll, dann am besten mit einem hohen Anteil eines Edelmetalls. Gold bietet sich an, da es im Zweifel als „Notgroschen“ jeder erkennt. Und selbst hier wirst Du bei der Beratung im Fachgeschäft feststellen, dass es wichtige Unterschiede bei Goldschmuck gibt. Ob überhaupt echtes Gold im Ring enthalten ist, siehst Du an seiner Innenseite. Beispielsweise ist „333“, „555“ oder „750“ eingraviert und weist auf den Goldgehalt im Echtschmuck hin. ABER ACHTUNG: Mit etwas krimineller Energie und handwerklichem Geschick kann auch ein wertloser Ring eine Gravur erhalten. Sie ist also kein Garant für die Echtheit. Wenn Du Dich für den Kauf interessierst, dann von einem Juwelier Deines Vertrauens
Da Gold sehr weich ist und sich schnell abnutzt, wirst Du vermutlich keinen Schmuck aus „purem“ Gold finden. Als Schmuck kommt Gold in Form von Legierungen in den Handel. Das ist eine Mischung aus Gold und anderen (Edel-)Metallen, die das Gold härter machen. Aber nicht nur das, auch die Farbe des Goldes lässt sich damit fast jedem Geschmack anpassen. Neben dem typischen Gelbgold gibt es sogar Blaugold oder Grüngold. Wichtig für die Wertigkeit Deines Schmuckstücks ist das Karat, was hier den Anteil „purem“ Gold in der Legierung entspricht. Zum Beispiel enthält eine Legierung Namens „Gelbgold 22 Karat“ 92% Gold, 4.2% Silber, 4.2% Kupfer und hat damit den höchsten Goldanteil der Schmucklegierungen.
Okay, was hältst Du jetzt von Schmuck als Investition? Ich für meinen Teil denke bei einem gemütlichen Kinoabend, wenn Batman oder Hulk um sich boxen, an dieses Gespräch im Februar bei einem gemütlichem Heißgetränk. Dann fällt mir wieder ein, dass Schmuck nicht nur Geld, Investition und „Notgroschen“ ist, sondern vor allem als Ehering ein wunderschönes Symbol für die Verbindung zu liebenswerten Menschen.
Ich hoffe sehr, dass es möglichst viele solcher Menschen in Deinem Leben gibt.
Herzlichst
Dorel Raschke
Kurzerklärung Quartett:
Das Spiel kann als einfaches Trumpfspiel nach eigenen Regeln gespielt werden, oder für mehr Lerneffekt nach den Spielregeln von Cashflow-Quartett
“Kaufwert” & “Wert nach 30 Jahren”: Er richtet sich nach der tatsächlichen Wertentwicklung des Anlagegenstands. Vergleichswerte sind die Wertentwicklungen der letzten 30 Jahre bzw. der längsten Zeiträume, die für die Anlagegenstände zu finden waren. Diese Entwicklungen sind ein Prozentwert, um den sich der Kaufwert erhöht oder verringert.
“Kosten nach 30 Jahren”: Da diese Kosten bereits mit dem “Cashflow nach 30 Jahren” verrechnet sind, ist dieser Kartenwert lediglich eine Zusatzinformation für Dich. Er spielt bei der Berechnung in Spielphase zwei und drei nur unsichtbar, als Teil des Cashflows, eine Rolle. Aber es dient als Hinweis: Nur weil ein Anlagegenstand vielleicht hohe Kosten verursacht, ist es noch lange keine Verbindlichkeit. Genauso bedeuten vergleichsweise geringe Kosten nicht, dass es sich um einen Vermögenswert handelt.
“Cashflow nach 30 Jahren”: Die Kosten, welcher der Anlagegenstand verursacht, werden hier mit den Einnahmen verrechnet. Vereinfacht sind hier die Auswirkungen der Inflation, also der Wertverlust des Geldes, nicht berücksichtigt. Ein positiver Cashflow kann ein Hinweis sein, dass es sich bei Deinem Anlagegenstand um einen Vermögenswert handelt.
Quartett 6 Schmuck:
6A, 6B, 6C: Ähnlich wie bei den Farbedelsteinen und Kunstwerken hat Schmuck keine kontrollierten Preise. Es sind Einzelstücke und die Beliebtheit bestimmt damit die Preise. Das macht eine konkrete Angabe über die Wertsteigerung unmöglich. Cashflow-Quartett nimmt aber an, dass das Collier, der Edelschreiber und auch die Diamantstecker mindestens für den Kaufwert wiederverkauft werden könnten. Daher ändert sich nichts zwischen “Kaufwert” und dem “Wert nach 30 Jahren”. Mal angenommen, man würde das Collier zum ehemaligen Kaufwert wiederverkaufen, ist es dann ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit? Evtl. hat man auch Geld für einen Save ausgegeben, um den Schmuck sicher zu verwahren.
6D Chronograph: Was haben Batman, Hulk und Pepsi gemeinsam? Es sind auch „Insider“ Bezeichnungen für verschiedene Armbanduhren vom Hersteller „Rolex“. Die Wertsteigerung nach 30 Jahren ist stark vom Uhrenmodell abhängig. Angenommen, man hätte ca. 1984 eine Rolex gekauft: Eine Rolex „Explorer I“ hätte etwas weniger als 1000€ gekostet, eine Rolex „Daytona“ etwas mehr als 1000€. Jahrzehnte später, genauer 36 Jahre später, kostet die erste etwa 6.000€ und die zweite 12.000€. Hier spielt natürlich die Inflation eine Rolle, also der Wertverlust des Bargeldes, aber auch die Beliebtheit. Hinzu kommt: Rolex kommt mit der Produktion kaum hinterher, daher gibt es einen Zweitmarkt für begehrte Uhren. Heißt: Da Käufer die Uhr im Laden nicht bekommen, weil sie ausverkauft ist, bezahlen Sie den Eigentümern von „Batman“ oder „Hulk“ deutlich mehr als diese Uhrenmodelle im Laden kosten würden. Die 5000 Euro Wertsteigerung auf der Karte sind daher eine sehr vorsichtige Näherung an diesen Markt. Vorausgesetzt, das die Uhr in bestem Zustand und noch besser in einem Save gelagert wurde. Hat man das richtige Uhrenmodell, ist es ein Vermögenswert. Übrigens: 100.000 Euro und mehr für eine Armbanduhr auszugeben ist mittlerweile tatsächlich möglich.