Cashflow QuartettInvestment

3. Edelsteine – “diamonds last forever”

Hallo, schön das Du da bist!

Im sechsten Blogbeitrag „Dein Weg zum Unternehmen – Die 72 Stundenregel“ ging es um die Vorbereitung Deiner erfolgreichen Unternehmensgründung.

 

Darum geht’s heute im siebten Blogbeitrag zum Thema Cashflow-Quartett  „behind the cards – 3. Edelsteine“:

“diamonds last forever”

  • Was bringt ein Edelstein als Investment?
  • Was geht außer Diamanten noch ?
  • Was ist zu bedenken?

Um den Hintergrund der Kartenwerte zu verstehen, findest Du eine Kurzerklärung für jede Karte am Ende des Blogs

 

Los geht’s

Lesedi La Rona – Unser Licht!

Das ist der Name des zweitgrößten Rohdiamanten, der je gefunden wurde. Groß wie ein Tennisball, über 1000 Carat (200g) schwer und so selten, dass die Bevölkerung Botswanas diesem Stein einen klangvollen Namen gegeben hat: „Lesedi La Rona“ (dt.: unser Licht; nach seinem Käufer benannt, heißt er jetzt „Graff Lesedi La Rona“ , https://www.steine-und-minerale.de/artikel.php?topic=4&ID=345 )

Dabei steckt in dem „Klunker“ eigentlich nichts Besonderes – es ist nur ein Haufen Kohlenstoff! Nimm das Graphit aus etwa 100 Bleistiften und schon hast Du so viel Kohlenstoff, wie in diesem Diamanten steckt. Im Unterschied zu den 53 Millionen Euro, für die der Diamant über den Ladentisch ging, hast Du jetzt ein wertloses Häufchen aus schwarzem Staub UND einen riesen Haufen kaputter Bleistifte. Gib dem Häufchen Staub 2,3 bis 3 Milliarden Jahre Zeit, dazu brutalen Druck sowie abartige Gluthitze und „schon“ ordnen sich die Kohlenstoffatome zu der härtesten Substanz auf diesem Planeten.

Das macht den Diamanten wirklich zu etwas Besonderem. Ähnlich wie Gold, strahlt er eine geheimnisvolle Anziehungskraft aus. Jedem ist klar: Das Ding ist wertvoll! Ein Diamant ist DAS „schlagende Argument“ für einen Heiratsantrag. Aber was taugt er als Investment?

Hohe Renditen, von denen Du in die finanzielle Unabhängigkeit starten könntest, wird er nicht bringen. Durch seine laaaaaangsame aber sehr stabile Preisentwicklung, eignet sich der Diamant als „Sicherheit“ in Deiner Geldanlage. Ein Totalverlust seines Wertes ist praktisch ausgeschlossen. Aber bei einer schlechten Weltwirtschaftslage, in der Du selbst Geld brauchst, hat vermutlich niemand Lust, Dir Deinen teuren Edelstein abzukaufen.

Daher sollte dieser Anteil „Sicherheit mit Edelsteinen“ 5% des Gesamtwertes Deiner Geldanlage nicht übersteigen, so die Experten ( https://www.gold.de/diamanten-wertanlage/ ). Jeder einzelne Diamant sollte dabei mindestens 0,3 Karat schwer sein. (ebd.) Das kostet mal eben ca. 1300 und 2000 Euro – pro Stein. ( https://tinyurl.com/y3g4d3ef ). Aber er sollte auch nicht zu groß sein, damit er vom „gehobenen Mittelstand“ gekauft und zum Beispiel als Schmuckstein eingesetzt werden kann. ( https://www.carat-online.at/edelsteine-wertanlage-geldanlage-kapitalanlage.html  ) Als Beispiel sollte Dein Gesamtvermögen, für einen Stein um die 0,3 Karat, einen Wert von mindestens 26.000 Euro haben, bevor Du über diese Investition nachdenkst.

Apropos nachdenken: Im Vergleich zu Gold, gibt es beim Kauf von Diamanten deutlich mehr zu beachten. Bei einem Goldbarren sind das Gewicht und der Nachweis über seine Reinheit, zum Beispiel durch einen (international) anerkannten Hersteller des Barrens, so ziemlich das Wichtigste. Der Diamant muss mehr als nur „hochkarätig“, also schwer sein. Der Begriff „Lupenrein“ kommt nicht von ungefähr und auch die Farbe sowie der Schliff drehen mächtig am Preis. Das sind die sogenannten 4C’s: Carat – Clarity – Color – Cut. Bekannte Institute geben für jeden Diamanten ein Zertifikat aus, das diese Eigenschaften für genau diesen Diamanten beschreibt. Sie bestätigen auch, dass es ein echter Diamant und kein Zirkon aus dem Labor ist. Außerdem gibt es noch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, dass es sich um keinen „Blutdiamanten“ handelt. Zertifikate und Bescheinigung sind wichtig, wenn Du den Diamanten wiederverkaufen willst, denn daran orientiert sich Dein Käufer und der Verkaufspreis.

Auch der Verkauf ist so eine Sache: Es gibt bei Diamanten keinen Referenzpreis, wie zum Beispiel bei Gold. (https://www.gold.de/diamanten-wertanlage/ ) Das heißt: Für Gold wird regelmäßig zur gleichen Tageszeit der Weltmarktpreis für den An- und Verkauf festgelegt. Der sogenannte „Londoner Goldpreis“. Der ändert sich zwar andauernd, aber diese Änderung betrifft jedes Gramm Gold auf der Welt gleich. Daran lässt sich beim Kauf gut orientieren, ob Dich jemand über den Tisch ziehen will. Außerdem: Ein Gramm Gold ist 1g Gold. Aber ein Carat Diamant kann ein „lupenreiner Brilliant“ sein, Brillant heißt der Schliff, oder ein „gelbes Oval mit Einschlüssen“. Das ist dann ein Unterschied von ca. 1000 Euro ( https://tinyurl.com/y3g4d3ef ). Die 4 C’s machen jeden Stein zu einem Einzelstück. Der Preis richtet sich vor allem nach dem durchschnittlichen Wert, den Menschen bereit sind, für ein Karat Diamant dieser Qualität zu bezahlen. Zum Glück sind und bleiben Diamanten selten und der Preis bleibt hoch.

Okay, Diamanten haben also Ihren Zauber, aber wie schaut es mit „Fancy“ Farb- Edelsteinen aus? Als besonders selten gelten der Rubin, Saphir und Smaragd. Überraschend ist, dass diese Steine in guter Qualität sogar noch seltener als Diamanten sind. Das spiegelt sich auch im hohen Preis für besonders edle Steine wieder. Außerdem werden kleinere Steine öfter von Juwelieren für Schmuck gebraucht, sodass sie sich gut verkaufen lassen. Aber im Unterschied zu Diamanten, ist die Schätzung dieser farbigen Edelsteine nicht so stark standardisiert. Dementsprechend größer fallen der Aufwand und auch die Kosten aus, die Du für die Schätzung des Wertes eines farbigen Steines aufbringen musst. ( https://tinyurl.com/y33uaj7s )

GENAU WIE BEI DIAMANTEN GILT: EINE SCHÄTZUNG IST OHNE ERFHARENE PROFIS GEFÄHRLICH FÜR DEIN GELD!

Egal ob Diamant oder andere Edelsteine gibt es noch einen Nachteil, weshalb diese Anlagegegenstände als kurzfriste Handelsobjekte unsinnig sind. Beim Kauf bezahlst Du 19% Mehrwertsteuer und beim Verkauf ca. 25% Abgeltungssteuer. Das heißt: Dein Edelstein muss nach dem Kauf erstmal 19% an Wert zunehmen, damit du die Mehrwertsteuer ausgleichst. Beim Verkauf musst Du auf die Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis noch die Abgeltungssteuer bezahlen, wenn Du Ihn nicht länger als ein Jahr behalten willst. ( https://www.gold.de/diamanten-wertanlage/  ) Unterm Strich musst Du schon einen sehr besonderen Stein haben, damit sich das lohnt.

Aber Vorteile gegenüber Gold und anderen Edelmetallen gibt es natürlich auch: Zum Beispiel sind Edelsteine leicht und klein. Sollte mal alles aus den Fugen geraten, dann lassen sich ein paar „Ein – Karäter“ unsichtbar in der Tasche verstauen. Der 1-Kilo-Goldbarren macht da schon mehr Probleme.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: Die Apokalypse, in der Edelsteine als „Fluchtwährung“ Sinn machen, sehe ich nicht. Im Gegenteil: Unsere Welt ist und bleibt ein schöner Ort für alle, die ihn zu schätzen wissen. Und das fängt mit der Freude über kleine Wunder an. Zum Beispiel wie aus einem kleinen Häufchen schwarzen Staub so etwas Schönes, wie ein Edelstein entstehen kann.

 

Herzlichst

Dorel Raschke

 

Kurzerklärung Quartett:

Das Spiel kann als einfaches Trumpfspiel nach eigenen Regeln gespielt werden, oder für mehr Lerneffekt nach den Spielregeln von Cashflow-Quartett

“Kaufwert” & “Wert nach 30  Jahren”:  Er richtet sich nach der tatsächlichen Wertentwicklung des Anlagegenstands. Vergleichswerte sind die Wertentwicklungen der letzten 30 Jahre bzw. der längsten Zeiträume, die für die Anlagegenstände zu finden waren. Diese Entwicklungen sind ein Prozentwert, um den sich der Kaufwert erhöht oder verringert.

“Kosten nach 30 Jahren”: Da diese Kosten bereits mit dem “Cashflow nach 30 Jahren” verrechnet sind, ist dieser Kartenwert lediglich eine Zusatzinformation für Dich. Er spielt bei der Berechnung in Spielphase zwei und drei nur unsichtbar, als Teil des  Cashflows, eine Rolle. Aber es dient als Hinweis: Nur weil ein Anlagegenstand vielleicht hohe Kosten verursacht, ist es noch lange keine Verbindlichkeit. Genauso bedeuten vergleichsweise geringe Kosten nicht, dass es sich  um einen Vermögenswert handelt.

“Cashflow nach 30 Jahren”: Die Kosten, welcher der Anlagegenstand verursacht, werden hier mit den Einnahmen verrechnet. Vereinfacht sind hier die Auswirkungen der Inflation, also der Wertverlust des Geldes, nicht berücksichtigt. Ein positiver Cashflow kann ein Hinweis sein, dass es sich bei Deinem Anlagegenstand um einen Vermögenswert handelt.

Quartett 3 Edelsteine:

3A Diamant eingelagert: Im Gegensatz zu den anderen seltenen Mineralien werden Diamanten geregelt auf dem Markt gehandelt. Daher kann hier eine Wertsteigerung von 3-5% pro Jahr angenommen werden.* Cashflow-Quartett tendiert zur Mitte und nimmt 4% an. Ähnlich wie bei Edelmetallen kostet die Lagerung im Bankschließfach etwa 55€ pro Jahr, was sich in 30 Jahren durchaus bemerkbar macht.

3B Saphir eingelagert: Farbedelsteine haben meist keinen geregelten Markt und damit keine kontrollierten Preise. Die Beliebtheit und damit die Preise können in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sein. Das macht eine konkrete Angabe über die Wertsteigerung unmöglich. Cashflow-Quartett nimmt aber an, das der Stein mindestens für den Kaufwert wieder verkauft werden könnte. Daher ändert sich nichts zwischen “Kaufwert” und dem “Wert nach 30 Jahren”. Die Kosten für die Einlagerung fallen natürlich trotzdem an- ist dieser Saphir damit ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit?

3C Rubin eingelagert:  Farbedelsteine verhelfen ihren Besitzern oft zu weit höheren Gewinnen, als mit Diamanten je erzielt werden. Das hängt aber wie gesagt von der Beliebtheit des Steins ab. Läge Rubin gerade voll im Trend und man besitzt genau den Stein mit der richtigen Größe, Farbe und Reinheit, dann ist die Chance auf einen hohen Wert nach 30 Jahren gegeben. Cashflow-Quartett bezieht diesen Zufall nicht mit ein, darum bleiben Kaufwert und Wert nach 30 Jahren gleich.

3D Smaragd eingelagert: Grün ist die Farbe der Hoffnung. Hoffentlich ist er nach 30 Jahren mehr wert als beim Kauf. Da jeder Stein ein Einzelstück ist, kann man keine Aussage über die Wertsteigerung machen. Daher bleibt der Kaufwert gleich mit dem Wert nach 30 Jahren. Könnte er ein trotzdem ein Vermögenswert sein?

(inflationsbereinigt deutlich weniger)

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