Hallo, schön das Du da bist!
Im elften Blogbeitrag „behind the cards – 5. Luxus“ ging es um Träume und wie diese tatsächlich ein Vermögenswert sein können.
Darum geht’s heute im 12 Blogbeitrag zum Thema “Dein Weg zum Unternehmen – 5. Gründung ! “
“Vorbereitung ist alles, aber alles ist halb so wild!”
- Wie gründest Du?
- Was brauchst Du dafür?
- Wer sollte auf jeden Fall davon wissen?
Los geht’s
Wo soll es eigentlich hingehen?
Deine Gründung ist etwas sehr Persönliches, nicht nur, weil es Deine Herzenssache ist. Auch die Rahmenbedingungen sind sehr persönlich. Möchtest Du gleich als Unternehmer mit einer UG oder einer GmbH starten? Soll es doch erstmal ein Einzelgewerbe sein? Wird Deine Herzenssache gleich Deine ganze Zeit als Selbstständiger benötigen, oder möchtest Du sie als Nebengewerbe erst einmal testen und Deinen Job vorerst behalten?
Die Frage „Wie gründest Du?“ ist leicht beantwortet: Indem Du Dich beim zuständigen Gewerbeamt Deiner Stadt anmeldest. Die Frage dahinter ist eher, wo Du Dich in ein, zwei oder fünf Jahren mit Deiner Idee siehst und wie es um Deine finanziellen Mittel steht. Die Anmeldung eines Einzelunternehmens kostet Dich beispielsweise ca. 25€ Anmeldegebühr beim Gewerbeamt. Soll es eine GmbH sein, kommen neben Notarkosten von ca. 125 € (wenn Du allein gründest) auch 25.000 € Stammeinlage dazu. Der jährliche Abschluss der GmbH-Buchhaltung kostet nochmal ca. 1.500€ -2000€ oder auch günstiger, wenn Du eine gute Buchhaltung kennst. Viel Geld, aber je nach Deiner Idee ist es manchmal trotzdem sinnvoll, gleich mit einer GmbH zu starten. Oft reicht das „Einzelunternehmen“ für Deinen Start.
Hol Dir für Deine Entscheidung Hilfe. Was Du wissen möchtest, ist die Antwort auf die Frage: „welche Rechtsform Deines Unternehmens ist für Deine Idee angebracht“. Eine Anlaufstelle für Deine Frage ist die IHK in Deiner Stadt. Hier finden Gründungsberatungen statt und Du bekommst ebenso kostenfrei Grundinformationen für Gründer.
Hast Du in Deinem Netzwerk Kontakt zu Unternehmern? Frag sie nach ihrer Meinung! Das hat mehrere Vorteile.
Erstens: Du kannst Deinen Pitch üben. Du präsentierst so kurz und interessant wie möglich Deine Geschäftsidee und bekommst sofort ein Feedback, ob Dein Gegenüber versteht, was Du vorhast. Mach Dich auf Fragen gefasst wie: „Was hab ich/ der Kunde davon?“ oder „Wie soll das Geld bringen?“.
Gute Frage! Was haben denn Deine Kunden von Deiner Idee??? Erinnere Dich an Deine Herzenssache und welchen Mehrwert sie für andere Menschen bringt. Überlege schon vorher möglichst genau, welchen Nutzen Deine Kunden davon haben. Je komplizierter Du den Nutzen für Deine Kunden erklärst, desto schlimmer ist es. Auch technische Erklärungen solltest Du Dir sparen. Kannst Du dem Unternehmer am besten in einem Satz sagen, wie Deine Idee Deinen Kunden mehr SICHERHEIT oder mehr BEQUEMLICHKEIT oder mehr SPAß im Leben bringt?
Du brauchst ein Beispiel? Okay! Stell Dir vor, Du hast einen neuartigen Hammer entwickelt, der die Welt verändern wird. Er ist perfekt ausbalanciert, der Kopf ist aus einer besonders harten Metalllegierung und trotz hoher Schlagkraft ist er superleicht. Schön! Es ist ein Hammer- na und- wen juckt das? DIESER Hammer liegt immer SICHER in Deiner Hand! (eben weil er perfekt ausbalanciert ist) Blutige Daumen können sich ab jetzt die anderen holen! Damit wird es ein SPAß Dein Bild in Sekunden aufzuhängen, weil er Nägel BEQUEM sogar in Betonwände treibt. (eben weil er eine harte Metalllegierung und eine hohe Schlagkraft bei geringem Gewicht hat). Und DIESEN Hammer können sie in drei trendigen Farben bestellen – auf Wunsch mit persönlichen Initialen! Für sie oder ihn als Geschenk gefällig….? GEILE IDEE – HER DAMIT!
Und wie soll Deine Geschäftsidee Geld bringen? WICHTIG: Geld ist nur ein Werkzeug oder ein Mittel zum Zweck, um das zu bewirken, was wirklich wertvoll für Dich ist. Zum Beispiel kann das Unabhängigkeit, mehr Freizeit oder die Unterstützung anderer sein. Trotzdem ist Dein Unternehmen per Definition dafür entstanden, um Dir Geld einzubringen. WIE DÜRFEN sich Menschen für mehr Sicherheit, Bequemlichkeit oder Spaß bei Dir bedanken? Fließt das Geld direkt von den Kunden zu Dir und wenn ja, wie? Oder darf ein Werbetreibender Deine Community als Zielgruppe nutzen? Vielleicht ist sogar der Unternehmer, mit dem Du eben sprichst, so ein Werbetreibender?
Zweitens: Nachdem Du die Fragen beantworten konntest, werden Dir Unternehmer sagen können, ob Deine Idee funktionieren kann.
Hast Du bedenken, einen Unternehmer anzusprechen? Ganz ehrlich: Die meisten Unternehmer freuen sich, wenn Du Dich für ihr „Know How“ interessierst. Alle Unternehmer haben so angefangen wie Du und sie waren dankbar für einen Ansprechpartner! Das geben sie gern zurück an Dich. Dennoch solltest Du Dir überlegen: Was hat der Unternehmer davon, seine wertvolle Zeit mit Dir zu verbringen? Zum Beispiel ein Essen im Restaurant, während Du ihre/seine Zeit in Anspruch nimmst, ist der Klassiker. Vielleicht weißt Du, welche Kleinigkeiten der Unternehmer gerne mag, dann ist das auch eine Möglichkeit.
Und wie geht es nach der Gründung weiter? Hier ein Video für Dich.
Die nächste Frage ist, was Du für die Gründung brauchst. Auch hier kann die IHK Deiner Stadt eine Anlaufstelle für Dich sein. Sie bieten kostenfreie Informationen für Dich als angehenden Gründer: Grundinformationen für Gründer (in Sachsen), Infopaket Existenzgründung, 10 Schritte zur Existenzgründung. Einen Eindruck davon, welche Informationen Du als Gründer parat haben solltest, bietet Dir beispielsweise dieser Fragebogen: Fragebogen IHK Dresden
Bleibt zum Schluss die Frage, wer auf jeden Fall von Deiner Gründung wissen sollte. Das kommt ganz darauf an, ob Du Schüler oder schon Angestellter bist, oder sowieso gleich in die Selbstständigkeit starten willst. Ich nehme an, dass Du erstmal schauen möchtest, ob Deine Idee funktioniert. Als Schüler kannst Du, wenn Du volljährig bist, mit Deiner Freizeit tun, was Du möchtest. Bist Du nicht volljährig (18), dann sollten Deine Erziehungsberechtigten davon wissen, weil sie die Gründungsunterlagen unterschreiben.
Als Angestellter ist das nicht mehr ganz so einfach, aber trotzdem kein Problem. Du musst bei Deinem Arbeitgeber einen „Antrag auf Nebengewerbe“ stellen. Frag am besten Deinen direkten Vorgesetzten, der leitet Deine Frage weiter. Wichtig ist, dass auf dem Antrag klar wird, dass Dein Nebengewerbe mit Deiner Anstellung beim Arbeitgeber weder konkurriert, noch Deinen Anspruch auf Erholung beeinträchtigt. Der Anspruch auf Erholung bedeutet zum Beispiel bei mir, dass mein Nebengewerbe nicht mehr als 8 Stunden pro Woche in Anspruch nehmen darf.
Gründe erst, wenn Du die Bestätigung für Dein Nebengewerbe von Deinem Arbeitgeber hast. Egal ob Du es offiziell beim Gewerbeamt gründest oder illegal führst, bewusst oder unbewusst, ohne diese Bestätigung wird das wahrscheinlich Deine Kündigung zur Folge haben!
Apropos illegal: Natürlich will auch das Finanzamt von Deiner grandiosen Idee wissen. Im Video erfährst Du, was Du hier noch auszufüllen hast, damit Dein Unternehmen legal startet
Für Deine erste größere Herausforderung auf Deinem Weg zum erfolgreichen Unternehmen sollten Lösungen dabei sein. Wenn nicht, kontaktiere mich gern, vielleicht kann Dir Karsten oder der Rest meines Netzwerks auch weiterhelfen.
Ich hoffe sehr, dass Dein Unternehmen gewaltig wie ein Space-Shuttle startet.
Herzlichst
Dorel Raschke
p.s. Wie immer gilt: Das hier ist ein Blog und keine Gründungsberatung oder Empfehlung. Es sind nur eigene Erfahrungen. Was Du daraus machst, liegt in Deiner Verantwortung. Für eine Beratung zu Förderungen kannst Du Dich gern an die IHK in Deiner Nähe wenden: https://www.ihk.de/themen/existenzgruendung-und-unternehmensfoerderung