Cashflow QuartettInvestment

4. Kunstwerke – “Im Auge des Betrachters”

Hallo, schön das Du da bist!

Im achten Blogbeitrag “Dein Weg zum Unternehmen – 3. START ! “ hast Du die ersten größeren Herausforderung Deiner Unternehmensgründung gemeistert.

Darum geht’s heute im neunten Blogbeitrag zum Thema Cashflow-Quartett „behind the cards – 4. Kunstwerke“:

“Kunst liegt im Auge des Betrachters”

  • Was taugt Kunst als Geldanlage?
  • Was ist beim Kauf und Verkauf zu beachten?
  • Wie passen Kunst und Cashflow zusammen?

Um den Hintergrund der Kartenwerte zu verstehen, findest Du eine Kurzerklärung für jede Karte am Ende des Blogs

Los geht’s

„Das ist Prototype Turtok!“…

„… Hä? Ist das was Ansteckendes?“ Eine total falsche Antwort von mir, die von einem genervten Augenrollen meines Sohns begleitet wird!

„EPISCH NICE !!!!“ … DAS wäre die einzig richtige Antwort gewesen. Zumindest in den Ohren meines Sohns, der komplett im Pokémon Universum versunken ist. Tatsächlich kann es sich lohnen, diese bunt bedruckten Karten genauer zu kennen. Warum? „Prototype Turtok“ ist eine Pokémon Karte – nein, nicht irgendeine- es ist die Teuerste! Sage und schreibe 300.000 € wert!!!! (https://www.redbull.com/de-de/wertvollste-teuerste-pokemon-karten) Krasser Scheiß! … ich meine:  EPISCH NICE!!!

Kunstwerke und deren Werte liegen wie bei keiner anderen Geldanlage im Auge des Betrachters. Was für die einen Ramsch ist, kann für andere einen unbeschreiblich hohen Wert haben. Ein gutes Beispiel dafür ist die “Behausung 6a/2016”, ein Werk der Künstlerin Romana Menze-Kuhn: “Es ist eine Arbeit zum Thema Flüchtlinge – es geht um Schutz vor Kälte und Wärme und um das Verschicken und Verfrachten weltweit. Aus den Rettungsfolien und den Paletten habe ich eine Art Hütte gebaut, dazu lagen noch einzelne Folien auf dem Boden, die so geformt waren, dass es aussah, als lägen darunter Menschen”(Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/anruf-bei-frau-menze-kuhn-1.2849403) Ist das Kunst oder kann das weg? hätte die Reinigungsfachkraft mal lieber vorher gefragt. Sehr zum Ärger der Kunstsachverständigen hat sie den „Krempel“ einfach entsorgt. Bereits 2011 schrubbte eine andere Reinigungsfachkraft mühevoll „eine Gummiwanne sauber und beschädigte damit ein Werk von Martin Kippenberger, der Schaden lag bei 800.000 Euro.“ ( Quelle https://www.spiegel.de/karriere/putzfrau-zerstoert-kunstwerk-in-mannheimer-kirche-a-1075479.html ) Hoppla…!

Was taugt also Kunst als Geldanlage. Vorrangig geht es nicht um die Geldanlage, sondern eher um Emotionen. Es ist die Freude an der Schönheit des Kunstwerks und oft auch der Wunsch, sich vom Mainstream abzuheben. Wenn Du einen Wohlhabenden findest, der das bei Deinem Kunstwerk genauso sieht, aber es vielleicht noch mehr will als Du, dann sind epische Verkaufspreise möglich. Und wenn Dein Kunstwerk von einem namenhaften Künstler stammt, dann KANN der Wert sogar zunehmen.

Zinsen wie bei Aktien gibt es nicht. Dafür wird Kunst aber kaum beeindruckt von Wirtschaftskrisen. „In wirtschaftlich turbulenten Zeiten zeigte sich der Kunstmarkt oft robust.“ sagt Dr. Florian Mercker, Kunstexperte und Rechtsanwalt. ( https://www.hypovereinsbank.de/hvb/private-banking/vermoegen-anlegen/anders-investieren/kunst ) Allerdings halte ich es in meinen Gedanken wie mit den Edelsteinen: In einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise, wenn Du plötzlich Geld brauchst, wird Dir vermutlich gerade dann niemand Dein teures Kunstwerk abkaufen.

Die Frage ist, wie viel Geld ist Kunst wert und wer bestimmt das?

Es gibt Sachverständige, die gegen Bezahlung oder kostenfrei Dein Kunstwerk schätzen und gegebenenfalls auch ankaufen. Suchmaschinen im Internet helfen Dir bei Deiner Suche. Achte aber auf möglichst viele positive Bewertungen von Kunden, die dort schon gehandelt haben. Ein anderer Weg ist, einfach Sachverständige anzusprechen: „Um einen solchen Sachverständigen zu finden, kann man beispielsweise auf das umfassende Netzwerk eines Museums, einer spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei oder einer auf dem Kunstmarkt aktiven Bank zurückgreifen. Auch Auktionshäuser treffen Aussagen über den Schätzwert.“ ( https://www.hypovereinsbank.de/hvb/private-banking/vermoegen-anlegen/anders-investieren/kunst )

Was ist beim Kauf und Verkauf zu beachten?  Bleib ANONYM!!! Kein Fremder sollte wissen, WER das Kunstwerk WO hinstellt bzw. schon stehen hat. Vor allem weil Kunstwerke trotz hohem Wert nicht dazu gemacht sind, um in einem Safe zu liegen, können sie „leichte Beute“ werden. Es lohnt sich für ungebetene Gäste, denn Experten raten zu Investments ab 50.000 € pro „Anlageobjekt“. ( ebd.) Im Gegensatz zu Edelmetallen sind Kunstwerke in der Regel unersetzbare Einzelstücke, die seltener einem Feuer widerstehen, als Edelsteine. Damit sind nicht nur Diebstahl sondern auch Beschädigungen gute Gründe für eine Versicherung dieser Kunstwerke. Die kostet Dich Geld und das verringert mit der Zeit den Wert Deiner Geldanlage, die ja nur im allerbesten Fall an Wert zunimmt.

Außerdem kostet Dich diese Geldanlage auch viel Zeit, selbst nach dem Kauf! „Erfolgreicher Kunsthandel auf lange Sicht erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den Künstlern, die Aneignung von Insiderwissen und eine rege Teilnahme an einschlägigen Kunstveranstaltungen.“ ( https://www.kunsthaus-artes.de/de/in-kunst-investieren.html )Denn was ist mit dem Wert, wenn sich der Künstler unbeliebt macht? Klar, ein Kunstwerk muss auch provozieren können, schließlich geht es bei Kunst um Emotionen! Aber wenn die Provokation plötzlich in keinem gesunden Verhältnis zur aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Lage steht, dann sieht es für den Wert schlecht aus. Künstler haben es auch schon geschafft, sich den Ruf mit ihrem Privatleben derartig zu versauen, dass keiner die Kunst haben will. Dann bringt es auch kein Geld mehr.

Damit hat ein Kunstwerk als reine Geldanlage für mich ein viel zu hohes Risiko und einen viel zu hohen Aufwand gegenüber dem eher unwahrscheinlichen Gewinn. Wenn Du trotzdem mehr zum Kauf und Verkauf von Kunstwerken wissen möchtest, dann schau zum Beispiel hier nach: https://www.hypovereinsbank.de/hvb/private-banking/vermoegen-anlegen/anders-investieren/kunst Einen Vorteil haben Kunstwerke allerdings: „Bei einem reinen Privatverkauf zahlen Verkäufer keine Einkommensteuer und keine Umsatzsteuer. Der Gewinn ist steuerfrei. Voraussetzung hier: die Werke müssen über ein Jahr gehalten werden (Spekulationsfrist).“ (ebd.)

Manchmal kommt man durch Zufall zu Kunstwerken. Ein Dachbodenfund von alten Sammelkarten beispielweise. Solche Sammlungen müssen möglichst homogen, stringent und in gutem Zustand sein. Auf deutsch: Bei Sammelkarten konzentrierst Du Dich zum Beispiel auf einen Zeichner oder einen Zyklus und nicht nur auf besonders seltene Karten. Du brauchst einen vollständigen Zyklus, oder möglichst alle Karten von einem Künstler. Wahllose Anhäufungen zum Beispiel von Pokémonkarten bringen nicht viel. Auf Tauschbörsen und auch auf dem Flohmarkt findet man den einen oder anderen Schatz, der Deine Sammlung vervollständigt und wertvoll macht.

Und noch ein Zufall: Manchmal bekommt man Kunstwerke geschenkt oder man erbt sie. Wenn ein Kunstwerk bares Geld wert ist, dann zählt es wie ein zusätzliches Einkommen. Davon will der Staat natürlich seinen Anteil in Form von Steuern. Behält man das Kunstwerk aber 10 Jahre, dann kann man hier deutlich Steuern sparen. Sogenannte „Schenkungen“ von Kunstwerken sollten am besten zu Lebzeiten des Schenkenden mit einem Steuerberater besprochen werden, um hier nicht unnötig Geld durch Steuern zu verlieren.

Kunst muss aber nicht nur etwas zum hinstellen oder hinhängen sein. Da Kunst ja bekanntlich im Auge des Betrachters liegt, kann zum Beispiel das „verrückte Haus“ in Leipzig auch als Kunst betrachtet werden. Ich habe mit Jan Oster, dem Eigentümer dieser Attraktion, über diese Investition gesprochen. Ziel war es, die Spielkarte im Cashflow-Quartett annähernd realistisch zu gestalten. Die Message ist klar: Die Investition in dieses „Kunstobjekt“ kostete 500.000€ ( https://www.dasverruecktehaus-leipzig.de/wissenswertes/ ), wirft aber monatlich einen ordentlichen positiven Cashflow ab. Damit steigt zwar nicht der Wert des Kunstwerks, aber es ist auf jeden Fall ein Vermögenswert.

Was hält Dich davon ab, mit einer ähnlich genialen Idee ein begehbares Kunstwerk zu schaffen und dafür Eintritt zu verlangen? „Verrückte Häuser“ gibt es zwar mittlerweile einige in Deutschland, aber vielleicht hast Du eine eigene tolle Idee. Dafür wirst Du höchstwahrscheinlich ein eigenes Unternehmen gründen müssen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese Investition Gewinne produziert, ist höher.

Möge der Cashflow mit der sein!

 

Herzlichst

Dorel Raschke  

 

Kurzerklärung Quartett:

Das Spiel kann als einfaches Trumpfspiel nach eigenen Regeln gespielt werden, oder für mehr Lerneffekt nach den Spielregeln von Cashflow-Quartett

“Kaufwert” & “Wert nach 30  Jahren”:  Er richtet sich nach der tatsächlichen Wertentwicklung des Anlagegenstands. Vergleichswerte sind die Wertentwicklungen der letzten 30 Jahre bzw. der längsten Zeiträume, die für die Anlagegenstände zu finden waren. Diese Entwicklungen sind ein Prozentwert, um den sich der Kaufwert erhöht oder verringert.

“Kosten nach 30 Jahren”: Da diese Kosten bereits mit dem “Cashflow nach 30 Jahren” verrechnet sind, ist dieser Kartenwert lediglich eine Zusatzinformation für Dich. Er spielt bei der Berechnung in Spielphase zwei und drei nur unsichtbar, als Teil des  Cashflows, eine Rolle. Aber es dient als Hinweis: Nur weil ein Anlagegenstand vielleicht hohe Kosten verursacht, ist es noch lange keine Verbindlichkeit. Genauso bedeuten vergleichsweise geringe Kosten nicht, dass es sich  um einen Vermögenswert handelt.

“Cashflow nach 30 Jahren”: Die Kosten, welcher der Anlagegenstand verursacht, werden hier mit den Einnahmen verrechnet. Vereinfacht sind hier die Auswirkungen der Inflation, also der Wertverlust des Geldes, nicht berücksichtigt. Ein positiver Cashflow kann ein Hinweis sein, dass es sich bei Deinem Anlagegenstand um einen Vermögenswert handelt.

Quartett 4 Kunstwerke:

4A Gemälde: Ähnlich wie bei den Farbedelsteinen haben Kunstwerke wie Gemälde keine kontrollierten Preise. Es sind Einzelstücke und die Beliebtheit bestimmt damit die Preise. Das macht eine konkrete Angabe über die Wertsteigerung unmöglich. Cashflow-Quartett nimmt aber an, dass das Gemälde mindestens für den Kaufwert wieder verkauft werden könnte. Daher ändert sich nichts zwischen “Kaufwert” und dem “Wert nach 30 Jahren”. Mal angenommen, man würde das Bild zum ehemaligen Kaufwert wieder verkaufen, ist es dann ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit? Schließlich hätte man dieses Geld 30 Jahre lang auch anders anlegen können.

4B Skulptur begehbar: Warum ein Kunstwerk nur anschauen, wenn man auch reingehen kann? Wenn das dann auch noch Spaß macht, wieso sollte man den Spaß nicht mit anderen teilen. Spaß haben bzw. etwas erleben ist ein hoher Wert und Menschen sind gern bereit, ein wenig Geld für diesen Wert einzutauschen. Ein cleverer Unternehmer kann so einen ordentlichen positiven Cashflow erzeugen.

4C antike Vase: Mit Kunstgegenständen verhält es sich ähnlich wie mit Gemälden. Die Beliebtheit bestimmt die Wertsteigerung. Was für die einen wie eine schnöde Blumenvase aussieht, könnte sich ja als die Lieblingsvase von Vincent van Gogh herausstellen. Schon steigt der Wert nach dreißig Jahren. Solche Überraschungen sind aber sehr selten, daher bleibt im Quartett der Wert nach 30 Jahren gleich dem  Kaufpreis. Berücksichtigt man die Inflation, ist es dann ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit?

4D antike Waffen: Das Schmieden eines Samurai Schwerts, oder Katana, kann man als Kunst betrachten. Wertvoll sind sie nicht nur dann, wenn sie einen berühmten Träger in der der Vergangenheit hatten. Je nachdem, welcher Schmied es gefertigt hat, entsprechen selbst neue Katanas durchaus dem Kaufwert auf der Karte. Verstirbt dieser Schmied irgendwann, kann der Wert des Katanas ebenfalls beträchtlich steigen. Cashflow-Quartett wünscht dem Schmied aber ein langes, wertvolles Leben, daher bleibt der Wert nach 30 Jahren gleich dem Kaufwert.

 

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